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Israelische Ultraorthodoxe – Zwischen Tradition, Religion und moderner Gesellschaft

NachrichtIsraelische Ultraorthodoxe – Zwischen Tradition, Religion und moderner Gesellschaft

Die israelischen Ultraorthodoxen spielen in der sozialen, religiösen und politischen Landschaft Israels eine bedeutende Rolle. Diese Gemeinschaft, auch bekannt als Haredim, lebt nach strengen religiösen Vorschriften und steht oft im Spannungsfeld zwischen jahrhundertealten Traditionen und den Herausforderungen einer modernen, säkularen Gesellschaft. Ihr Einfluss wächst stetig, sowohl in der Politik als auch im Alltagsleben Israels. Dieser Artikel beleuchtet, wer die Ultraorthodoxen sind, wie sie leben, welche Konflikte sie prägen und welche Zukunftsperspektiven sich daraus ergeben.

Die Geschichte der israelischen Ultraorthodoxen

Die israelischen Ultraorthodoxen haben ihre Wurzeln im osteuropäischen Judentum des 18. und 19. Jahrhunderts. Nach der Gründung des Staates Israel 1948 entschieden sich viele religiöse Juden, ein Leben im Einklang mit der Thora und den religiösen Gesetzen zu führen. Während viele Juden die moderne Welt akzeptierten, hielten die Haredim bewusst an traditionellen Werten und einem streng religiösen Lebensstil fest.

Mit der Zeit bildeten sich eigene Viertel in Städten wie Jerusalem und Bnei Brak, in denen die Ultraorthodoxen bis heute in geschlossenen Gemeinschaften leben. Sie bewahren ihre Sprache (meist Jiddisch oder Hebräisch), ihre Kleidung und ihre religiösen Riten – fernab westlicher Einflüsse.

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Lebensweise der Ultraorthodoxen

Das Leben der israelischen Ultraorthodoxen ist stark durch Religion geprägt. Der Alltag richtet sich nach den Geboten der Thora und dem jüdischen Gesetz (Halacha). Männer verbringen viele Stunden täglich im Studium religiöser Texte, während Frauen sich um Haushalt und Kinder kümmern. Familien mit sechs oder mehr Kindern sind keine Seltenheit.

Die Gemeinschaft lebt bescheiden, aber stark verbunden. Bildung spielt eine zentrale Rolle, jedoch liegt der Schwerpunkt auf religiösem Wissen – weltliche Fächer wie Mathematik, Englisch oder Naturwissenschaften werden oft vernachlässigt. Viele Ultraorthodoxe leben daher von staatlicher Unterstützung oder Spenden religiöser Institutionen.

Spannungsfeld zwischen Religion und Moderne

Die israelischen Ultraorthodoxen stehen im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Einerseits sehen sie sich als Hüter des jüdischen Glaubens, andererseits kritisieren viele Israelis ihren Widerstand gegen Integration in die moderne Gesellschaft. Besonders umstritten ist der Wehrdienst: Während die meisten israelischen Bürger verpflichtend zur Armee müssen, sind Ultraorthodoxe weitgehend davon befreit, da sie ihr Leben dem religiösen Studium widmen.

Diese Ungleichheit führt regelmäßig zu politischen Spannungen. Säkular orientierte Israelis fordern gleiche Pflichten für alle, während die Haredim argumentieren, dass ihr religiöses Engagement das spirituelle Fundament des Staates bilde.

Politischer Einfluss der israelischen Ultraorthodoxen

Trotz ihrer oft isolierten Lebensweise haben die israelischen Ultraorthodoxen großen politischen Einfluss. Ihre Parteien – wie Schas und Vereinigtes Thora-Judentum – sind entscheidende Kräfte in Koalitionsregierungen. Sie setzen sich für religiöse Rechte, Subventionen für religiöse Schulen und den Schutz traditioneller Werte ein.

Dieser Einfluss sorgt immer wieder für Spannungen in der israelischen Politik. Säkular geprägte Parteien werfen den Ultraorthodoxen vor, die Modernisierung des Landes zu behindern. Gleichzeitig benötigen viele Regierungen ihre Stimmen, um Mehrheiten zu sichern – ein Balanceakt, der Israels Politik stark prägt.

Bildung und Arbeitswelt

Ein wachsendes Problem ist die geringe Teilnahme der israelischen Ultraorthodoxen am Arbeitsmarkt. Viele Männer studieren ihr Leben lang religiöse Schriften und verdienen kein eigenes Einkommen. Die hohe Geburtenrate führt dazu, dass der Anteil der Ultraorthodoxen an der Bevölkerung stetig wächst – aktuell rund 13 %, Tendenz steigend.

Der Staat bemüht sich, Programme zur Integration in den Arbeitsmarkt zu fördern, doch der Widerstand ist groß. Religiöse Führer warnen vor dem „Verlust der Seele“, wenn junge Menschen weltliche Bildung oder säkulare Arbeitsumgebungen annehmen. Trotzdem zeigt sich langsam ein Wandel: Immer mehr junge Haredim nehmen an beruflichen Kursen teil oder gründen kleine Unternehmen.

Frauen in der ultraorthodoxen Gesellschaft

Ein zentrales Thema ist die Rolle der Frau bei den israelischen Ultraorthodoxen. Traditionell übernehmen Frauen die Verantwortung für Haushalt, Kindererziehung und oft auch das Familieneinkommen, da viele Männer religiös studieren. Frauen arbeiten als Lehrerinnen, Krankenschwestern oder im Handel, aber immer unter Einhaltung religiöser Vorschriften zu Kleidung und Verhalten.

Gleichzeitig wächst in jüngerer Zeit eine Bewegung innerhalb der Gemeinschaft, die mehr Bildung und Mitsprache für Frauen fordert. Immer mehr ultraorthodoxe Frauen besuchen Universitäten oder gründen eigene Organisationen, um soziale Themen wie Armut, Bildung und Gleichberechtigung anzusprechen.

Konflikte innerhalb der israelischen Gesellschaft

Die israelischen Ultraorthodoxen stehen häufig im Zentrum gesellschaftlicher Konflikte. Während sie ihre Lebensweise als Ausdruck des Glaubens betrachten, werfen säkulare Gruppen ihnen vor, sich auf Kosten des Staates zu isolieren. Themen wie Wehrdienst, Schulbildung und Gleichstellung der Geschlechter führen regelmäßig zu hitzigen Debatten.

Auch im öffentlichen Raum kommt es zu Spannungen. Ultraorthodoxe fordern oft Geschlechtertrennung in Bussen oder auf Veranstaltungen – was in der modernen israelischen Gesellschaft auf Widerstand stößt. Dennoch bemühen sich viele Seiten um Dialog, um ein friedliches Zusammenleben zwischen religiösen und säkularen Bürgern zu fördern.

Digitalisierung und Wandel

Auch in der Welt der israelischen Ultraorthodoxen hinterlässt die Digitalisierung Spuren. Zwar lehnen viele Haredim den freien Zugang zum Internet ab, doch junge Menschen nutzen zunehmend Smartphones, um zu lernen oder zu arbeiten. Religiöse Gemeinschaften schaffen sogar „koschere Smartphones“, die nur eingeschränkten Zugang zu weltlichen Inhalten ermöglichen.

Diese Entwicklung zeigt, dass auch die Ultraorthodoxie im Wandel ist. Einige Rabbiner betonen, dass Technologie – wenn verantwortungsvoll genutzt – ein Werkzeug zur Stärkung des Glaubens sein kann. Der Balanceakt zwischen Fortschritt und Tradition bleibt jedoch eine große Herausforderung.

Die Zukunft der israelischen Ultraorthodoxen

Die demografische Entwicklung spricht eine klare Sprache: Die israelischen Ultraorthodoxen werden in den kommenden Jahrzehnten einen noch größeren Anteil an der Bevölkerung ausmachen. Ihre wachsende Zahl wird die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Israels maßgeblich prägen.

Viele Experten fordern daher Reformen im Bildungssystem, um eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, ohne die religiöse Identität zu gefährden. Gleichzeitig ist es entscheidend, gegenseitiges Verständnis zwischen säkularen und religiösen Gruppen zu fördern. Nur durch Dialog kann ein harmonisches Zusammenleben in einem so vielfältigen Land wie Israel gelingen.

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Fazit

Die israelischen Ultraorthodoxen verkörpern den komplexen Spagat zwischen Tradition und Moderne. Sie sind Bewahrer jahrtausendealter Werte und gleichzeitig Teil eines modernen Staates, der von Innovation und Vielfalt lebt. Ihr Einfluss wächst, ebenso wie die gesellschaftlichen Spannungen, die daraus entstehen. Die Zukunft Israels wird davon abhängen, ob es gelingt, religiöse Identität und moderne Lebensweisen in Einklang zu bringen – eine Herausforderung, die Mut, Offenheit und gegenseitigen Respekt erfordert.

FAQs zum Thema „Israelische Ultraorthodoxe“

1. Wer sind die israelischen Ultraorthodoxen?
Die Ultraorthodoxen, auch Haredim genannt, sind streng religiöse Juden, die nach den Gesetzen der Thora leben und westliche Einflüsse meiden.

2. Warum leisten viele Ultraorthodoxe keinen Militärdienst?
Sie sind meist vom Dienst befreit, da sie ihr Leben dem religiösen Studium widmen – eine Regelung, die in Israel stark umstritten ist.

3. Wie leben israelische Ultraorthodoxe?
Sie leben in engen Gemeinschaften mit Fokus auf Religion, Familie und Tradition. Ihr Alltag richtet sich nach den jüdischen Gesetzen.

4. Welche Rolle spielen Ultraorthodoxe in der Politik?
Ultraorthodoxe Parteien sind oft Schlüsselpartner in Koalitionen und haben großen Einfluss auf Bildung, Religion und Sozialpolitik.

5. Wie verändert sich die ultraorthodoxe Gemeinschaft?
Immer mehr junge Haredim öffnen sich vorsichtig für moderne Bildung, Arbeit und Technologie, ohne ihre religiösen Werte aufzugeben.

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